Ratgeber.

Rotaviren sind im Märkischen Kreis auf dem Vormarsch: Bereits in der ersten Jahreshälfte 2025 wurden mehr Rotavirus-Fälle gemeldet als im ganzen Jahr 2024. Das geht aus einer Auswertung der AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervor. Die Zahl der nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldeten Rotavirus-Infektionen lag im ersten Halbjahr 2025 bei 133 gemeldeten Fällen, während im ersten Halbjahr 2024 nur 48 Fälle gemeldet wurden. Im gesamten Jahr 2024 wurden 73 Fälle registriert. „Aufgrund der steigenden Zahlen raten wir allen Eltern, unbedingt die empfohlenen Impfungen bei Säuglingen und Kleinkindern vorzunehmen und auf bestimmte Hygieneregeln zu achten“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.

Flüssigkeitsverlust bei Kindern unbedingt ausgleichen

Rotaviren verursachen Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen. Im Vergleich zu anderen Durchfall-Erkrankungen verläuft die durch Rotaviren verursachte Magen-Darm-Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern häufig schwer. Sie reagieren besonders empfindlich auf den Flüssigkeits- und Salzverlust. Daher ist es wichtig, ihnen genügend Flüssigkeit zuzuführen. Der Zustand wird sogar lebensbedrohlich, wenn der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen werden kann.

Impfung gegen Rotaviren empfohlen

Da es keine Medikamente gegen Rotaviren gibt, können nur die Beschwerden gelindert werden. „Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Säuglinge eine Schluckimpfung gegen Rotaviren, die von den gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten bezahlt wird“, so Schneider. Je nachdem welcher Impfstoff verwendet wird, sind zwei oder drei Impfstoffdosen im Mindestabstand von vier Wochen notwendig.

Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht übertragbar sind, sind nicht nur Kinder gefährdet. Auch Erwachsene können sich damit infizieren.
Foto: AOK/Colourbox/hfr.

Rotaviren leicht übertragbar

Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht übertragbar sind, können sich auch Erwachsene mit dem Virus infizieren. Die Übertragung erfolgt meistens über eine Schmierinfektion. Die Viren werden durch kleinste Stuhl-Reste an den Händen weitergegeben. Von der Hand gelangen die Erreger in den Mund und weiter in den Verdauungstrakt. Die Ansteckung erfolgt auch über verunreinigte Gegenstände wie Handgriffe, Toiletten, Armaturen oder auch über Lebensmittel, auf denen Erreger haften.

Hygieneregeln sollten unbedingt beachtet werden

Neben Kleinkindern, die häufig die Hände oder Dinge in den Mund nehmen, sind aber auch Senioren und Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem gefährdet. „Umso wichtiger ist es, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schützen können“, so Schneider. Dazu gehört es, sich die Hände immer wieder zwischendurch gründlich mit Seife zu waschen und ein wirksames Desinfektionsmittel zu verwenden. Das RKI empfiehlt Produkte in der Wirkkategorie „begrenzt viruzid PLUS“.

Weitere Informationen dazu gibt es auch in jeder Apotheke.