Die SGSH Dragons begeben sich am Freitag, 12. September, auf die Reise ins Rheinland zum Top-Team des Longericher SC. Nach dem Spektakel gegen Hanau erwartet SGSH-Coach Faßbender, die Außenseiterrolle in Köln anzunehmen und nach drei Pleiten in Serie ebenfalls eine stabilere Defensive samt Leistungssteigerung in allen Mannschaftsteilen.

„Wenn Du so viele Gegentore bekommst, kannst Du kein Spiel gewinnen“, bringt es SGSH-Coach Lars Faßbender im Vorfeld der Begegnung beim Longericher SC am Freitagabend trocken auf den Punkt. 45-mal hatte es gegen die HSG Hanau in der eigenen Hütte eingeschlagen - „mindestens zehn Tore zu viel“, wie der Trainer befindet. Die Situation der Sauerländer ist nach drei Pleiten aus den ersten drei Spielen damit bereits prekär, auch in Anbetracht der nächsten Gegner. Mutlos indes ist der Übungsleiter keinesfalls: „Wir müssen die Außenseiterrolle in Köln annehmen und unsere Nadelstiche setzen. Wir verfolgen weiter unsere Ziele und wollen selbstbewusst auftreten.“

Anfänglich sah auch das Spiel gegen Hanau nicht schlecht aus, nach einem Beginn auf Augenhöhe aber machte die SGSH den Gegner durch eigene Unzulänglichkeiten - technische Fehler und das Auslassen von Topchancen - erneut selbst stark. Die Gäste nutzten die Situation bereits im ersten Abschnitt brutal aus und warfen sich zwischenzeitlich in einen Rausch. „In dieser Phase ging bei uns gar nichts, das Zentrum war zeitweise nicht vorhanden. Da haben wir völlig den Faden verloren“, führt der Coach weiter aus. Zurückzuführen ist das zu Teilen auf die unerfahrene Sieben; wichtige Säulen wie Felix Jaeger oder Brian Gipperich fehlen den Dragons ebenso wie Luis Buschhaus, der das Groß des Trainings in Essen absolviert.

Faßbender: „Müssen noch mehr investieren"

Faßbender betont jedoch, diese Umstände nicht als Alibi vorzuschieben - und das ist auch gar nicht nötig. Offensiv nämlich läuft der Motor sehr ordentlich: Als aktuell Tabellenvorletzter weist die SGSH den drittbesten Sturm der Liga auf. Qualitativ, physisch und vor allem psychisch kann die Faßbender-Sieben mithalten. Die Belohnung bleibt bislang aus. An diesem Punkt sind die Dragons in aller Frustration angehalten, vermeidbare Fehler abzustellen: In Kirchzell kippte die Partie nach der frühen Disqualifikation Julian Athanassoglous, gegen Hanau brachten sich die Sauerländer durch zwei beinahe zeitgleiche Zeitstrafen tief im Flow wieder aus dem Tritt. „Es ist frustrierend“, so Faßbender weiter, „wir investieren viel und bekommen die Hütte voll. Wir senken aber nicht die Köpfe, sondern investieren noch mehr. Wir müssen geduldig und zuversichtlich bleiben, wissen aber auch, dass wir uns in allen Mannschaftsteilen steigern müssen, wenn wir am Wochenende punkten wollen.“

Punkte bringt das entgegengebrachte Lob von Hanauer Seite den Drachen zwar keine ein. Sehr wohl zeigt es aber, dass die SGSH das Momentum auf ihrer Seite hatte und die Partie, wären sechs gegen sechs auf der Platte gestanden, beim Stand von 31:34 - zwischenzeitlich lag man mit elf Toren Differenz zurück - durchaus noch in die eigene Richtung hätte drehen können. „Ein Stück weit müssen wir es dann einfach erzwingen; auch, wenn in Köln eine echte Top-Mannschaft auf uns wartet. Longerich ist sicherlich weiter als wir, hinkt den Erwartungen aktuell aber auch noch etwas hinterher. Wir müssen wach sein und zugreifen, wenn sich die Möglichkeit auftut.“

Anwurf in der Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule ist um 20 Uhr.