Mit der Wiedereröffnung der Rahmedetalbrücke verbindet die südwestfälische Industrie große Erleichterung – und noch größere Erwartungen an die Infrastrukturpolitik.
„Südwestfalen atmet auf. Die gesamte Bevölkerung, die Wirtschaft und die vielen Berufspendler können nun endlich wieder verlässlich planen“, sagt Christian Lepping, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Lüdenscheid, stellvertretend für die fünf Arbeitgeberverbände in Südwestfalen. „Zusatzaufwand, Kosten und Personalprobleme durch das Brückenchaos haben für die Unternehmen ein Ende.“
Gleichzeitig betonen die heimischen Arbeitgeberverbände, dass die Wiederinbetriebnahme einer zentralen Verkehrsader kein Anlass für ausgelassene Feierstimmung sei. Besorgt blicken sie auf weitere marode Verkehrsachsen, etwa die Wiehltalbrücke an der A4 sowie die weiterhin ausstehende Realisierung der Route 57. Auch auf weiteren Brücken der A45 und im Lennetal auf der B236 drohen Bauarbeiten.
Sanierung des untergeordneten Netzes muss schnell erfolgen
Ebenso massiv in Mitleidenschaft gezogen wurden die zahlreichen Bundes- und Landesstraßen, die in den vergangenen Jahren als Umleitungsstrecken im Zuge der Sperrung der Rahmedetalbrücke gedient haben. Die Sanierung des gesamten sogenannten untergeordneten Netzes müsse nun schnell erfolgen. Die Beschränkung der Kostenübernahme durch den Bund auf die offiziellen Umleitungsstrecken sei das falsche Signal.
Die Aufrechterhaltung funktionierender Infrastruktur sei eine grundlegende staatliche Pflicht – insbesondere angesichts hoher und teils zweckgebundener Abgaben. „Dass die Region nicht länger von einer ihrer Hauptverkehrsachse abgeschnitten ist, ist eine äußert erfreuliche Nachricht, aber auch Erwartung an Bund, Land und Kommunen – nicht mehr und nicht weniger“, so Özgür Gökce, Geschäftsführer des Märkischen Arbeitgeberverbandes.
Richtige Anreize für Verkürzung der Bauzeit gesetzt
Besonders erfreulich sei, dass durch richtig gesetzte Anreize auf der A45 die Bauzeit verkürzt worden sei. Bei weiteren Infrastrukturprojekten solle zukünftig ähnlich vorgegangen werden, fordern die Verbände. Man wünsche sich eine zügige und sinnvolle Abarbeitung der anstehenden Bauprojekte, denn: „Unsere Unternehmen stehen im internationalen Wettbewerb unter enormem Druck. Jede Verzögerung der Logistik wirkt sich direkt auf die Wettbewerbsfähigkeit aus.“ Auch das Investitionspaket der Bundesregierung müsse dem Rechnung tragen und Straße und Schienen nun überall entschlossen und zügig sanieren.
Hinter der Stellungnahme der Arbeitgeber stehen: der Arbeitgeberverband Lüdenscheid, der Märkische Arbeitgeberverband, der Arbeitgeberverband für den Kreis Olpe, die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein und der Unternehmensverband Westfalen-Mitte. Sie vertreten unter anderem die Metall- und Elektro-Industrie in der Region.









