„Weiter, immer weiter“, sang das Duo „Honigmut“ am Samstag im Rosengarten. Das Motto der „Sauerländer Jungs“ lautet zwar „Nicht labern, sondern machen“. Aber auch sie machen immer weiter mit der Aktion „Dezember-Suppe“. Unter ihrer Federführung versorgen „Onkel Willi & Söhne“, die Caritas Lüdenscheid sowie Lions Club und Rotary Club Bedürftige in Lüdenscheid. Gleichzeitig unterstützen sie Vereine vor Ort.
Zum Abschluss der diesjährigen Aktion am Samstag, 20. Dezember, stand ein gut gefüllter Spendentopf zur Verfügung. Das Suppen-Team hatte sich Organisationen ausgewählt, die ebenfalls dazu beitragen, dass Bedürftigen in Lüdenscheid geholfen wird. Insgesamt standen 12.000 Euro zur Verfügung. 3000 Euro gingen an „Donum Vitae “, eine Organisation vor Ort, die Frauen bei Schwangerschaftskonflikten berät und ihnen auf vielfältige Weise hilft. Der Verein Strahlemännchen e. V. erhielt 1500 Euro. Er erfüllt die Wünsche krebskranker Kinder.
Das Haus St. Josef in Lüdenscheid freute sich ebenfalls über 1500 Euro. Die Einrichtung in der Gartenstraße übernimmt die stationäre und ambulante Betreuung von Kinder, Jugendlichen und Familien in schwierigen Situationen. 3000 Euro gingen an die Caritas Lüdenscheid. Das Geld soll für die Wohnungslosenarbeit verwendet werden.
Die Lüdenscheider Hilfsaktion „Alles und Suppe“ wurde mit 3000 Euro bedacht. Sie bietet seit 2020 Obdachlosen warme Mahlzeiten und eine Wärmestube im Kulturzentrum AJZ an. 1000 Euro gingen an den Obdachlosenfreundeskreis, der Menschen ohne Wohnung dabei unterstützt, wieder in ein geregeltes Leben zu finden.
Geschäftiges Treiben im Rosengarten: Während das Duo „Honigmut“ Weihnachtslieder und eigene Stücke spielt, summt im Container von Mehmet Durmaz die Haarschneidemaschine. „Sieben Herrenhaarschnitte und vier Damenfrisuren“, zählt der Mann von Barbershop „Le Barbu“ auf. Es ist nicht das erste Mal, dass er sich an der Aktion „Dezember-Suppe“ beteiligt. „Man muss sein Talent nutzen“, und bläst mit einem Föhn seinem Kunden schnell noch einige Haare von der Schulter. Der nächste wartet schon auf einen kostenlosen Haarschnitt.
Der Besuch bei Mehmet Durmaz besitzt für viele Bedürftige große Bedeutung. Eine ordentliche Frisur vor Weihnachten – das ist nicht nur Körperhygiene, das ist auch ein wenig Balsam für die Seele.
Caritasdirektor Stefan Hesse ist begeistert vom zwanglosen Miteinander im Rosengarten. „Hier lernt man sich kennen und grüßt sich dann später auch in der Stadt. Das ist für viele Obdachlose keine leichte Sache.“
Thorsten Bohmann, Schriftführer bei den „Sauerländer Jungs“, erzählt, wie die Dezember-Suppe aus der Taufe gehoben wurde. Im Urlaub traf es den Mann, der schon viele Hilfstransporte mit den „Sauerländer Jungs“ organisiert hat, wie der Blitz. „Wir müssen auch was für Menschen in Lüdenscheid tun.“ Gesagt, getan. Schnell fanden sich Mitstreiter. Die erste Dezember-Suppe wurde im Jahr 2022 ausgeteilt. Inzwischen wurde das Angebot ausgeweitet. Neben dem kostenlosen Haarschnitt wurde im Rosengarten auch eine große Auswahl gespendeter Winterkleidung angeboten – ganz nach dem Motto „Nicht labern, sondern machen“ und dem Honigmut-Song „Weiter, immer weiter“.








