Die kommunale Unterbringungseinrichtung Butmicke war Thema in der Ratssitzung am 8. September. Laut CDU-Ratsherr Pascal Freyer kam es dort in der vergangenen Zeit zu vermehrten Polizei- und Feuerwehreinsätzen. Die Kreispolizeibehörde des Märkischen Kreises widerspricht dieser Darstellung.
Das Gebäude wurde von September 2024 bis August 2025 renoviert und stand deshalb - in seiner Funktion als Unterkunft für Geflüchtete - leer. Da der Westdeutsche Skiverband Mieter des Gebäudes ist, wird es oft als "WSV-Unterkunft" bezeichnet, es befindet sich jedoch im Eigentum der Stadt. Im August zogen erneut Bewohner in das Gebäude ein. Aktuell, so erklärt Mareike Kison von der Stadt Meinerzhagen, leben dort insgesamt 25 Bewohner, ausschließlich einzelne Männer. "Für Familien werden in der Regel Wohnungen bereitgestellt", berichtet Kison.
Die Polizei verzeichnet seit dem 1. Juli 2025 nach eigenen Angaben insgesamt neun Einsätze an der Unterbringungseinrichtung - ein Drittel davon waren demnach reine Feuerwehreinsätze, bei denen die Polizei gar nicht erst tätig werden musste. Lediglich bei zwei Einsätzen wurden Strafanzeigen aufgenommen, einmal wegen einer Körperverletzung, einmal aufgrund einer Beleidigung. "Von einer Häufung oder gar herausragenden Situationen kann nach unseren Erkenntnissen an der Butmicke keine Rede sein", erklärt Marcel Dilling, Pressesprecher der Polizei im Märkischen Kreis, auf LokalDirekt-Anfrage.
Auch von den Feuerwehreinsätzen ging keine Gefahr aus: "Diese resultierten aus Problemen mit der Brandmeldeanlage, die inzwischen behoben wurden. Seitdem gab es keinen Feuerwehreinsatz mehr", legte Kison dar.
Der Darstellung von Freyer, dass es sich um einen Kriminalitätsschwerpunkt handele und "die Leute Angst haben, da lang zu gehen und raus zu gehen", konnte Dilling nicht folgen. Gleichwohl betonte er, dass die Polizei "das subjektive Empfinden der Bürger stets ernst" nimmt. Er erklärte, dass die Polizei im Umfeld sämtlicher Unterbringungseinrichtungen im Kreis vermehrt präsent ist.
Auch die Stadt Meinerzhagen, allen voran der Fachbereich Soziales, ist regelmäßig in der Unterbringungseinrichtung in der Butmicke. Laut Mareike Kison bietet die Stadt Meinerzhagen dort eine "engmaschige Betreuung" für die Bewohner.