Für die Sicherheit der Sportler investiert die Stadt Meinerzhagen an den Meinhardus-Schanzen rund 27.000 Euro. Ein entsprechender Ratsbeschluss, der die außerplanmäßigen Ausgaben erlaubt, wurde in der Ratssitzung am 8. September einstimmig von allen Ratsfraktionen gefasst.

"Bei einer gemeinsamen Begehung der Meinhardus-Schanzenanlagen wurde das zentrale Gebäudemanagement der Stadt Meinerzhagen durch den Ski-Klub Meinerzhagen auf den derzeitigen Aufgang neben der K12-Schanze aufmerksam gemacht. Dieser ist in einem derart schadhaften Zustand, dass ein sicherer Aufstieg der Sportlerinnen und Sportler nach erfolgtem Sprung nicht mehr gewährleistet ist", heißt es in der Vorlage der Sitzung.

Die K12-Schanze ist die kleinste der drei Skischanzen in Meinerzhagen. Das Gelände wird seit 1912 für Skisprungveranstaltungen genutzt und war bereits mehrfach Austragungsort internationaler Wettkämpfe wie FIS-Springen oder mehrere Ausgaben des Continetal Cups. 1964 war in Meinerzhagen die größte Mattenschanze der Bundesrepublik Deutschland. 1998 wurde das Gelände um eine Schanze für Kinder ergänzt - die K12-Schanze. Zu Bauzeiten war die Namensgebung Indikator für eine übliche Sprungweite von 12 Metern auf der Schanze.

Der Ski-Klub hat bei der Stadt, der die Schanzen gehören, den Wunsch geäußert, eine Treppe an die Stelle des aktuellen Trampelpfades zu bauen. "Würde anstelle dessen hingegen die bloße Wiederherstellung des bisherigen Trampelpfads in Auftrag gegeben, ist bei weiterer intensiver Nutzung ein zeitnaher Wiedereintritt der Gefahrenlage durch ausgetretene Wege zu erwarten", so die Vorlage für die Ratssitzung.

Christian Schön, FDP-Fraktionsvorsitzender, sagte in seiner Ausführung: "Trampelpfad, als ich das gelesen habe musste ich lachen", denn die Bezeichnung setze zumindest einen sichtbaren Weg voraus. Selbst das ist seiner Ansicht nach nicht gegeben. Zu der Treppe war er der Meinung: "Das kann ich nur begrüßen, irgendwann hätte sich da jemand verletzt." Von Verletzungen kann Marius Kappe, Vorsitzender des Ski-Klubs, glücklicherweise noch nicht berichten. Wohl aber, dass Kinder dort oftmals ausrutschen. Bisher ist es jedoch bei dreckiger Kleidung geblieben. In Hinblick auf die K12-Schanze erklärte Kappe: "Daneben ist zwar ein Lift für die Kinder, aber keine Treppenstufen."

Durch die Treppenstufen würde vor allem der Kinder- und Jugendsport in Meinerzhagen gefördert werden, da "das Training auch einfach erleichtert wird." Der Verein selbst hat ein Angebot für rund 27.000 Euro eingeholt und es der Stadt vorgelegt. Auf Nachfrage von Karl Hardenacke betonte die Verwaltung jedoch, noch weitere Vergleichsangebote für eine "Treppenanlage mit feuerverzinkten Gitterroststufen" anzufordern.

Für das laufende Haushaltsjahr sind jedoch keine Mittel für den Bau einer solchen Treppe vorgesehen. Die Stadt sieht aber eine "rechtlichen Verpflichtung, die bestehende Gefahrenstelle zum sicheren Betrieb der Sportanlage im Rahmen der Verkehrssicherungspflichten unverzüglich zu beseitigen." Aus diesem Grund haben sich die Ratsmitglieder auf Vorschlag der Verwaltung dazu entschieden, 7000 Euro für die Empore des Technikraums im Freibad Meinerzhagen einzusparen. Die weiteren 20.000 Euro stammen aus einer zweckgebundenen Geldspende.