Im Kreishaus in Lüdenscheid traf sich Uta Neumeister, Leiterin Standortpolitik der Handwerkskammer (HwK) Südwestfalen, mit Horst Peter Hohage, Leiter des Fachbereichs 3 „Öffentliche Ordnung und Bürgerservice“, sowie Thomas Klein, Leiter des Fachdienstes 30 „Ordnungsrecht“.

Im Mittelpunkt stand die Übergabe der Forderungen des Handwerks an die Kommunen. Ein zentrales Anliegen: eine wirtschaftsfreundliche Verwaltung, die Unternehmen nicht bremst, sondern aktiv unterstützt.

Ein weiterer Gesprächspunkt war die Übergabe des ersten Realsteueratlas der HwK Südwestfalen, der alle vier Kreise des Kammerbezirks umfasst: Märkischer Kreis, Hochsauerlandkreis, Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein. Die Auswertung zeigt: Erst seit 2023 übertrifft der Kreis Siegen-Wittgenstein den Durchschnittswert der Gewerbesteuerhebesätze des Märkischen Kreises, danach folgen der Hochsauerlandkreis und der Kreis Olpe.

Die durchschnittlichen Grundsteuer-Hebesätze für Geschäftsgrundstücke im Märkischen Kreis liegen über denen des Hochsauerlandkreises und des Kreis Olpe aber unter denen im Kreis Siegen-Wittgenstein. „Diese Zahlen sind kein trockenes Zahlenwerk“, betont Neumeister. „Sie entscheiden gegebenenfalls mit darüber, ob ein Betrieb in einer Gemeinde bleibt, sich ansiedelt oder abwandert.“ Und sie wirken gleich doppelt: Einerseits belasten hohe Hebesätze Unternehmen direkt, andererseits führen steigende Einnahmen der Gemeinde zu höheren Umlagen an den Kreis.

Besonders intensiv sprachen Kammer und Kreis über die unerlaubte Handwerksausübung. Hier arbeiten beide Seiten bereits seit vielen Jahren eng zusammen. Die Handwerkskammer verweist Fälle an den Kreis, der ordnungsrechtlich tätig wird. Uta Neumeister schildert die Herausforderung: „Wir versuchen zunächst immer, Wege in die Legalisierung aufzuzeigen. Leider fehlt es an dieser Stelle häufig an Gesprächsbereitschaft der unerlaubt Gewerbetätigen.“

Schnelle Kommunikation, zügige Bearbeitung, regelmäßige Rückmeldungen des Märkischen Kreises an die HwK und konsequente Bußgelder seien ein wichtiger Beitrag, um unerlaubte Handwerksausübung auch im Märkischen Kreis einzudämmen. „Dies ist wichtig für ein faires und sicheres Handwerk, sowie für ausreichenden Verbraucherschutz“, so Neumeister. Starke Kooperation auch in Zukunft Sowohl Kreisverwaltung als auch Handwerkskammer betonen, dass sie ihre Zusammenarbeit weiter intensivieren wollen. Geplant sind regelmäßige Austauschtreffen, um Abläufe noch besser abzustimmen, Synergien zu nutzen und Doppelarbeit zu vermeiden. Ein gemeinsames Ziel eint beide Partner: Handwerkskammer und Kreis ziehen an einem Strang. „Und das bleibt auch in Zukunft so“, sagt Neumeister.