Das sorgt für Standfestigkeit: Rund zwei Drittel der neuen Feuer- und Rettungswache werden auf etwa 200 Betonpfählen stehen. Sie reichen bis zu 18 Meter tief. Der Rest des Komplexes ruht auf massivem Fels.

Das sorgt für Standfestigkeit: Rund zwei Drittel der neuen Feuer- und Rettungswache werden auf etwa 200 Betonpfählen stehen. Sie reichen bis zu 18 Meter tief. Der Rest des Komplexes ruht auf massivem Fels.

Die ZGW-Architektinnen Wibke Fischer (links) und Myriam Hein erläuterten den Stand der Bauarbeiten.
Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

„Sauerländer Grauwacke 1. Güte“, sagt Wibke Fischer. Sie ist Architektin bei der Zentralen Gebäudewirtschaft (ZGW) der Stadt Lüdenscheid. Zusammen mit ihrer Kollegin Myriam Hein stellte sie am Montag den Stand der Tiefbauarbeiten und den Start des 2. Bauabschnitts vor. Das 14.000 Quadratmeter große Gelände ist inzwischen nivelliert. Es wurde in einigen Bereichen abgetragen. Wiederverwertbarer Aushub wurde an anderen Stellen eingebaut. „Alles wird beprobt, weil wir nicht wissen, was sich unter dem ehemaligen Firmenkomplex befindet“, berichtet Wibke Fischer. Bis Sommer 2020 produzierte der Weltkonzern Novelis an seinem Lüdenscheider Standort Aluminiumfolien.

Vor einigen Tagen hat ein Spezialunternehmen damit begonnen, Löcher für die künftigen Stahlbetonpfähle zu bohren. Der 30 Meter hohe Bohrer mit einem Einsatzgewicht von 125 Tonnen treibt dabei einen Stahlmantel in den Boden und hebt dabei mit einer Förderschnecke gleichzeitig Boden aus. Anschließend werden vorgefertigte Stahldrahtkörbe in die Röhre abgesenkt. Danach wird die Bewehrung je nach Tiefe des Bohrlochs mit bis zu 14 Kubikmeter Beton verfüllt. Dazu sind etwa zwei Mischerladungen notwendig.

Pro Tag schafft das Bohrteam etwa drei Pfähle. Die ZGW-Architektinnen rechnen damit, dass diese Arbeiten in etwa drei Monaten abgeschlossen sein werden. Im Frühjahr 2026 beginnt dann die Herstellung der Bodenplatte für das Gebäude. Zuvor wird auf dem Gelände noch ein Planumschutz von etwa 30 Zentimetern Stärke aufgetragen. „Damit sich das Gelände nicht durch den Verkehr schwerer Baufahrzeuge wieder verformt“, erklärt Wibke Fischer.

Etwa zwei Drittel der neuen Feuer- und Rettungswache an der Wiesenstraße werden auf der Pfahlgründung stehen.
Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

Nach der Herstellung der Bodenplatte kann dann mit dem Hochbau der dritte Bauabschnitt beginnen.

Für veranschlagte 69 Millionen Euro entsteht an der Wiesenstraße ein Rundumpaket für Feuerwehrleute und den Rettungsdienst. Ob Großküche zur Sicherstellung der Versorgung bei längeren Einsätzen, ob die Sport- und Mehrzweckhalle für Fitness und Gemeinschaftsgefühl, moderne Ausbildungs- und Schulungsräume, Lärmschutzmaßnahmen – es soll der bestmögliche Rahmen für 24-Stunden-Dienste geschaffen werden. Beim offiziellen ersten Spatenstich betonte Feuerwehr-Chef Christopher Rehnert: „Unsere Hauptamtlichen wohnen schließlich ein Drittel ihres Arbeitslebens hier“.