Das Pädagogikzentrum in Kierspe wurde am Samstag, 6. September, zum Treffpunkt der Metal-Fans. „Wir machen das hier, weil wir Bock darauf haben“, erklärt der Veranstalter Dirk Lellwitz. Je später der Abend, desto voller wurde das Haus. „Die 300 Besucher haben wir auf jeden Fall geknackt."
Den Abend leitete die Black Metal Band „Kera Munin" aus Lüdenscheid ein. „Bei 30 Minuten Spielzeit als Opener haben wir keine Zeit, um viel zu reden. Ansprachen sind sowieso nicht so unser Ding - wir wollen die Zeit nutzen, um Musik zu spielen."
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Fatal Fire
Weiter ging es mit kräftigem Power Metal aus Frankfurt - „Fatal Fire", die einen ergonomischen Mix spielen. Die Sängerin Svenja Rohmann begeisterte das Publikum nicht nur mit Clear Vocals, sondern auch mit Shouts. „Es hat sich richtig gelohnt, es ist ein geiler Abend“, erzählt der Konzertbesucher Jakob. Seine Begleitung Nina ergänzt: „Wir kommen auf jeden Fall wieder."
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Tyran
Die aus Weilheim in Oberbayern stammende Band „Tyran“ hat sich während der Corona-Zeit gegründet. Aus einem Jugendhobby heraus bringen sie Heavy Metal auf die Bühne. Ohne zu wissen, was sie erwarten würde, fuhren sie nach Kierspe und waren begeistert vom Publikum – Headbangen, Luftgitarre spielen und kleine Pits vor der Bühne. Viel Jubel nach jedem Lied und großer Applaus feuerten die Bands auf der Bühne an.
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Burden of Grief
Burden of Grief haben sich bereits 1994 gegründet. Allesamt in einer Schulklasse gewesen, wusste zu Beginn keiner, dass die anderen auch Instrumente spielten. Aus einem Zufall heraus wurde dann gemeinsam musiziert und so hat sich schnell die Erstbesetzung der Band gegründet. Um 2000 gab es dann den ersten Plattenvertrag für die Melodic Death / Trash Metal Band. „Bei kleinen Konzerten gefällt mir der enge Kontakt zum Publikum sehr“, berichtet Gitarrist Dominik Hellmuth. „Das Schöne ist, dass man etwas produziert, was andere geil finden."
Mitgründer und Gitarrist Philipp Hanfland beschreibt die Band als langlebig. „Wir überleben die immer wieder neu kommenden Trends - darauf bin ich persönlich sehr stolz." Außerdem stehe die Band für Natürlichkeit und Ehrlichkeit: „Wir tragen keine Kostüme auf der Bühne. Wir sind einfach wir selbst."
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RAGE
Gegründet hat sich die Band 1984 durch Sänger Peter „Peavy“ Wagner, damals noch unter dem Namen „Avenger“, der erst 1985 zu „RAGE“ wurde. „Damals waren es Teenager, die Bock auf etwas anderes hatten. Richtige Ruhrpott-Rebellen“, sagt Drummer Vassilios „Lucky“ Maniatopoulos. Er begleitet die Band schon viele Jahrzehnte mit anderen Aufgaben und Unterstützungen und ist nun seit 10 Jahren Drummer der Heavy Metal / Power Metal Band.
Die Band hat Konzerte mit großem wie kleinem Publikum gespielt. „Von 5 Leuten bis 95.000 Leute war alles dabei“, erzählt Lucky. Ihm gefällt am meisten „die Clubatmosphäre, man hat den Blickkontakt zu den Menschen, man fühlt sich mit dem Publikum verbunden." Lucky beschreibt die Band als „Urgestein und Pionier“ in der Metal-Szene. „Damals gab es so etwas noch nicht, das war alles neu und rebellisch. RAGE ist Entdeckermusik, man muss die Band und die Musik entdecken.“
Damals noch im „Schuh des Manitu“ und aktuell als Neuauflage im „Kanu des Manitu“ wieder zu hören, ist RAGE mit ihrem Song Straight to Hell. „Es ist etwas, was man für immer mitnimmt“, erzählt Lucky auf die Frage, wie es sich anfühlt, seinen eigenen Song im Kino zu hören. Er fühlt sich „gesegnet und dankbar für diese Chance."
Lucky gibt den Lesern zum Schluss noch eine weitere Sache mit auf den Weg: „Lebt die Kultur. Das Leben ist so schnelllebig geworden, es gibt eine Flut von Medien, in der die Jugend und auch man selbst schnell versinken kann. Kultur geht so schnell verloren - also geht auf Konzerte, ins Theater und lest richtige Bücher. Lebt das Leben, weil das schön ist. Kultur ist die Herz-Lungen-Maschine der Gesellschaft.“